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Es war kein Paradies, dieses Land, aber nur Jammertal und Unrechtsstaat und sonst gar nichts, das war es auch nicht. Zwischen Oder und Elbe, zwischen Thüringerwald und Ostseestrand wurde gelebt, geliebt, gearbeitet, geträumt, vierzig Jahre lang, unter Umständen, die man ab irgendwann „real existierenden Sozialismus“ nannte und unter Bedingungen, die von einem Phänomen bestimmt wurden, das „Kalter Krieg“ hieß.

Jonas, mit richtigem Vornamen Friedhelm, und Rudolf Druse lebten in diesen Land. Kraftfahrer und Großmaul mit Realitätssinn, der eine; Journalist zwischen Zustimmung aus Überzeugung und Widerspruch, der andere. Was sie erleben, wie sie sich verhalten, bietet dem Leser aus ostdeutschen Gefilden Gelegenheit für Identifikation und kritische Rückschau. Eventuellen Lesern aus den ehemaligen Westzonen, die vielleicht wissen wollen, wie es wirklich war ( falls es solche überhaupt geben sollte ), wird auf nette Art eine Nachhilfestunde in jüngerer deutscher Geschichte erteilt.

Über Befindlichkeiten nach dem Akt, der je nach politischem Standort „Wiedervereinigung in Freiheit“ oder „Einverleibung“ genannt wird, gibt ein unverhofftes Wiedersehen im Jahre vier ( nach neuer deutscher Zeitrechnung) der beiden Protagonisten des Romans in „Sankt Leningrad“ Aufschluss.

Durch ironisch gebrochene Sicht- und Schreibweise gerät das Ganze nicht zur elegischen Eloge auf Vergangenes, sondern durchaus zum Lesevergnügen.

 

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